Heute Morgen noch habe ich überlegt was ich alles von unserem verlängerten Wochenende am Bodensee erzähle. Bis ich den Post meiner ehemaligen besten Freundin lese: Sie hat eine Tochter bekommen und diese so genannt wie wir unsere genannt hätten, hätten wir ein Mädchen bekommen. Für mich war dies ein Schlag ins Gesicht. Warum?
Nun, weil für mich ein weiteres Kind nicht in Frage kommt. Sie hat nun die Tochter bekommen, die ich meinem Mann nie schenken kann. Nicht, weil er oder ich nicht fruchtbar wären, nein, das wäre wahrscheinlich das kleinste Problem. Aber es gibt 4-5 Jahre in meinem Leben, auf deren Wiederholung ich unbedingt verzichten möchte.
Angefangen bei einer Schwangerschaft mit Übelkeit von Woche 5 bis 20, die mich derart geschwächt hat, dass ich teilweise nur noch von Parkbank zu Parkbank spazieren gehen konnte. Dass mir mein Chef in der Schwangerschaft kündigen würde, könnte ich zum Glück jetzt ausschließen - mein damaliger hat es versucht. 3 Jahre Gerichtsstreit um Kündigungsschutz, ausstehendes Gehalt, sowie ein realistisches Arbeitszeugnis waren die Folge.
Als der kleine Eisbär endlich da war (nach 2 Tagen Einleitung und Chemiecocktails ohne Ende), dauerte es gut 4 Jahre, bis ich eine Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Seine gesundheitlichen Probleme (angefangen bei einer Blockade im Nacken von der Geburt, über chronische Verstopfung bis zum Anus-Riss, bis hin zu chronischem Husten) machten weder die Nächte noch den täglichen Umgang mit ihm leichter. Dazu noch der Hausbau. Ich war im 8. Monat schwanger, als wir den Kaufvertrag für das Grundstück unterschrieben.
Inzwischen kommen wir immer besser zurecht. Seit wir als Ursache für den chronischen Husten das Chlorwasser im Schwimmbad festgestellt haben, erfreut sich der kleine Eisbär bester Gesundheit. Auch die Aussicht demnächst zwei Wochen alleine mit ihm zu verbringen, während mein Mann auf Wandertour geht, versetzt mich nicht mehr in Panik. Vor 3 Jahren wäre das noch undenkbar gewesen...
Ich weiß, es ist nur der Name eines Kindes, von denen es unzählige auf der Welt gibt. Doch dieses Posting hat mich regelrecht umgehauen.
Ich gehe bewusst offen mit diesem Thema um, da ich in den letzten Jahren immer wieder Frauen kennengelernt habe, die froh sind, wenn jemand anderes sagt "so ging es mir auch" und man gegenseitiges Verständnis findet.
Eine Bitte noch: denkt bitte an diesen Blog, bevor Ihr einem jungen Elternpaar die Frage stellt "Und, wann kommt das nächste?"
Ich bin oft genug heulend auf dem Boden gesessen, weil ich diese Frage nicht mehr ertragen konnte. Denn es zerreist mich innerlich, dass ich meinem Mann keine weiteren Kinder und den Großeltern keine weiteren Enkel schenken kann. Es wäre ein Geschenk, bei dem ich mich selbst verschenken würde.
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