Tag 9-17: Cornwall, Dorset und Somerset

Tag 9: St. Michael's Mount, Marazion (Cornwall)

Was den Franzosen der Mont St. Michel ist, ist den Engländern der St. Michael's Mount. Beides sind Gezeiteninseln, d.h. bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen (vorher unbedingt im Internet nach den Öffnungszeiten des Fußweges schauen!)
Anfang des 19. Jahrhunderts lebten auf der englischen Insel gut 300 Menschen, heute sind es noch 30, die sich um die Häuser und Gärten kümmern. Der immer dichter werdende Nebel gab dem gesamten Ausflug einen leicht schaurigen Touch. Und wir können bestätigen: Teefax (Asterix bei den Briten) hat Recht. Bei Regen ist weniger Nebel.
Auf dem Rückweg wurden wir völlig durchnässt, weil der Regen aus allen Richtungen kam und ein Regenschirm da wenig bringt. Das scheinen die Briten alle kapiert zu haben, denn die einzigen Besucher mit Regenschirmen waren Deutsche...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 10: Eden Project, St. Austell (Cornwall)

Wer hat schon mal von "Eden Project" gehört?
Erst dachte ich es handle sich hierbei um ein paar riesige Gewächshäuser, in denen die verschiedenen Klimazonen der Erde simuliert würden. Doch die Intention des ganzen Projekts geht viel tiefer:
"Wir nennen unser Areal ein lebendiges Theater für Pflanzen und Menschen, weil wir dort unsere Beziehung zu und Abhängigkeit von Pflanzen zelebrieren: Pflanzen, die uns ernähren, uns kleiden, uns heilen, unsere Stoffe und unser Leben bunt machen und uns sogar die Luft zum Atmen liefern", heißt es im Handbuch über den Park.

Leider konnten wir wegen des starken Regens nur die zwei überdachten Biome "Regenwald" und "mediterran" anschauen, nicht den Außenbereich in dem heimische Pflanzen gezeigt werden bzw. solche die dieses feucht-gemäßigte Klima vertragen. Im Regenwald empfehle ich Kameras mit Objektiv in der Tasche zu lassen. Aufgrund der extrem hohen Luftfeuchtigkeit beschlägt dauernd das Glas (auch innen!).

Mein Tipp: online Kombi-Ticket mit dem "Lost Garden of Heligan" kaufen und beide Attraktionen innerhalb von 28 Tagen anschauen. Bei Eden Project kann man sich sogar dazu entscheiden den Ticketpreis zu spenden und erhält dafür ein Jahr freien Eintritt. Ein cleverer Schachzug des Unternehmens um Steuern zu sparen und für Besucher zu empfehlen, die in der Nähe von St. Austell wohnen.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 11: Paradise Park und Strand von Hayle (Cornwall)

Um am dritten Regentag hintereinander einem "Familienkoller" zu entgehen, sind wir nach Hayle zum Paradise Park Wildlife Sanctuary gefahren. Der Park ist wie ein kleiner Zoo, hauptsächlich mit Vögeln aus aller Welt, aber auch mit Schafen, Ziegen, Kaninchen, Pinguinen, und roten Pandas. Im großen und ganzen ist das Gelände schön angelegt, jedoch blutet mir das Herz beim Anblick von etwa 1/4 der Vögel in sehr kleinen und niedrigen Käfigen. Der Trend zu größeren Freiflug-Volieren mit mehreren Vogelarten zugleich in einem hält hier erst langsam Einzug.
Nun, wir müssen auch zugeben: nach dem absolut traumhaften Paignton Zoo und "Living Coasts" kann jeder andere Zoo einpacken...
Mit gemischten Gefühlen habe ich auch die Freiflugshow der Greifvögel angeschaut. Einerseits schön, dass etwas mit ihnen gemacht wird, andererseits fristen sie zu den restlichen 23 Stunden des Tages ein eintöniges Leben in den erwähnten winzigen Abteilen.

 

Der Favorit unseres Sohnes ist am heutigen Tag die "Jungle Barn", eine alles Scheune auf dem gleichen Gelände, die zum Indoor Spielplatz umfunktioniert wurde. Ich habe mich auch die rote Freefall-Rutsche herunter getraut!

 

Zum Abschluss des Tages gab es noch einen Spaziergang am Strand von Hayle, ein Paradies für Strandläufer, sandelnde Kinder und - bei Flut - Kitesurfer.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 12:  Minnack Theatre, Porthcurno und Land's End (Cornwall)

Heute war ein Tag der Superlative: hatte ich nun Tränen in den Augen vom Wind, dem gleißenden Sonnenlicht oder einfach von diesem atemberaubenden Ausblick?
Das Highlight des Tages kam bereits zu Anfang: die Steilküste zu beiden Seiten des Minack Theatre bei Porthcurno. Wir ließen zunächst das Auto am Theater stehen und stiegen den steilen Pfad zum Porthcurno Beach hinab (es gibt auch einen bequemeren Weg entlang der Straße). Vor Staunen musste ich mir die Augen reiben: es ist immer wieder überwältigend welche Schönheiten die Erde zu bieten hat! Für mich persönlich gehört dieser Abschnitt des South West Coast Path zu den "1000 places to see before you die".


Der Wanderweg beim offiziellen "Land's End", wo wir dem Nachmittag entlang gingen, ist zwar auch wunderschön, aber nicht ganz so spektakulär, da die weißen Strände dort fehlen. Okay, dafür liegt dort ein 2003 an den Klippen zerschlagenes Frachtschiff. Oder das was davon noch übrig ist...

 

The Minack Theatre ist das "Baby" der wohlhabenden Dame Rowena, die 1931 mit ihrem Gärtner damit begann dieses Freilufttheater zu gestalten. Seit 1932 finden im Sommerhalbjahr wöchentlich wechselnde Aufführungen dort statt. Von Hamlet bis Musical erlebt man hier spektakuläre Ausblicke auf und hinter die Bühne...

 

Der krönende Abschluss dieses wunderbar sonnigen Tages fand in Sennen Cove statt, mit einem teuren (aber jeden Cent werten!) Abendessen im Strandrestaurant "Ben Tunnicliffe" inklusive traumhaftem Sonnenuntergang...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 13: Japanischer Garten und Trerice House, Newquay (Cornwall)

Am heutigen Tag stand Newquay, Cornwall an der Nordostküste auf dem Programm.
Man könnte eine Regel aufstellen: die Point of Intetests, die unser Auto-Navi nicht kennt, sind den Besuch nicht wert. So der japanische Garten, der in einem feuchten Tal (sämtliche Steine und Baumstämme sind von Moos überzogen) in der Nähe von Newquay angelegt wurde. Er ist, hm, sagen wir mal, etwas naturbelassener als andere japanische Gärten, die wir schon kennen, es wird nicht ganz so akribisch Unkraut gejätet. Und wir haben gemerkt, dass die entspannende Wirkung mit einem quirligen 5-Jährigen deutlich gemindert wird...
Im dazu gehörenden Shop werden allerlei hübsche japanische Accessoires und Pflanzen verkauft. Hier haben wir den kurzen Wolkenbruch abgewartet, bevor es weiter zum Trerice House ging.

 

Dieses Herrenhaus aus der Zeit Elisabeths I. steht mit seinen Gärten Besuchern offen. Mit Spielen aus jener Zeit (kegeln auf der Wiese oder "3 gewinnt" und puzzeln im großen Empfangssaal) wird die Besichtigung auch für Kinder interessant gestaltet. Erwachsene sind ehrfürchtig ob der Baukunst, die fast 500 Jahre überdauert hat.

 

Hier ein Tipp für jene England-Besucher, die mehrere Herrenhäuser, Burgen und Gärten besichtigen möchten: der National Trust bietet 7- bzw. 14-tätige Besucherpässe, mit denen man unbegrenzten Eintritt genießt. Oder man entscheidet sich für die Jahres-Mitgliedschaft. Bei letzterer ist zudem die Parkgebühr an vom National Trust geschützten Küstenwanderwegen inklusive. Und es gibt Kooperationen mit anderen Ländern wie z.B. Italien, Kanada, Neuseeland, Australien,...

 

Newquay selbst ist eine lebendige Stadt direkt am der beeindruckenden Steilküste. Zu Feierabend tummeln sich am Fistral Beach die Wellenreiter. Zu Dutzenden stürzen sie sich im Neoprenanzug (eine habe ich sogar im Shorty gesehen!) in die flach auslaufenden Wellen. Wir kamen uns ein wenig vor wie Aliens: während ich schon überlegte wegen des Windes meine Winterjacke aus dem Auto zu holen, sprangen zwei Kinder in Badehose in den flachen Tümpeln herum, die die Flut zurück gelassen hat. Das ist wohl das Geheimrezept wie die Engländer es aushalten in Shorts und Sandalen (oder barfuß) hier unterwegs zu sein, sobald die Sonne hervorlugt: knallharte Abhärtung und der Wind wird einfach ignoriert. Aber baden bei 12 Grad finde ich dann doch etwas übertrieben...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 14: Wanderung nach Marazion und Fahrt nach St. Ives (Cornwall)

Am letzten Tag in Penzance waren wir endlich auch mal hier am Strand und sind vom Vorort (eher: Industriegebiet) Long Rock bis Marazion mit dem St. Michaels Mount (siehe Südwestengland 10) gelaufen. Endlich sahen wir die Gezeiteninsel auch mal bei Flut und ohne Nebel, dafür einige Segler und Windsurfer.

 

Der Südwestwind war uns zu kühl und zu stark, so dass wir uns an die Nordküste in die windgeschützte Bucht von St. Ives verzogen. Dieser von Künstlern geprägte Ort ist vollkommen verkommerzialisiert, doch für zwei, drei Stündchen durch die Gässchen bummeln und den Ausblick auf die Küste genießen durchaus zu empfehlen - angesichts von £ 2,30 (etwa € 2,70) für eine Kugel Eis haben wir es jedoch vorgezogen in unserem Ferienhaus zu Abend zu essen. Das Eis wird umso teurer, wenn man sich die Waffel von einer Möwe aus der Hand klauen lässt. Achtung, die greifen zum Teil von hinten an!
Die Innenstadt ist übrigens tagsüber autofrei. Klar, bei so viel Touristen wäre ja sonst kein Platz zum fahren...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Tag 15-17: The Lost Gardens of Heligan, St. Austell (Cornwall), Jurassic Coast (Dorset) und Bath (Somerset), Flug von Bristol nach Frankfurt

 

Die letzten zwei Tage haben wir hauptsächlich im Auto verbracht. Zunächst ging es von Penzance nach St. Austell in die "The Lost Gardens of Heligan" (online Kombiticket mit "Eden Project" kaufen! Siehe Südwestengland 11).
Dort haben wir tatsächlich die im Parkführer vorgeschlagenen 4 Stunden gebraucht, um annähernd alles Wichtige zu sehen, so groß ist das Gelände rund um das Herrenhaus "Heligan Estate". Angefangen hat der Rundgang mit Blumen- und Gemüsegarten, ging an großen Weiden mit Rindern und Schafen, Gänsen und Hühnern, Schweinen und Pferden vorbei, bis wir im "Jungle" ankamen. Dieser Teil trägt seinen Namen zurecht, denn die zum Teil subtropische Vegetation ist wie ein Regenwald, durch den wir auf schön angelegten Holzpfaden wanderten. Das Highlight war natürlich die Hängebrücke!
Es ist unfassbar wie Pflanzen wie Farne oder Rhododendron, die ich bisher nur als Büsche kannte, hier zu Bäumen heranwachsen!

 

Abends kamen wir, nach einem kleinen Abstecher in Lyme Regis (Jane Austen Fans werden diesen kleinen Fischerort kennen), am unserem Hotel in Bridport an.
Von dort aus starten wir gestern morgen nach einem letzten Spaziergang an der "Jurassic Coast" in Richtung Bath. Zwei bis drei Stunden Autofahrt am Stück in England sind wesentlich anstrengender als in Deutschland! Ziemlich fertig suchten wir in Bath einfach den nächsten Italiener auf und spazierten nach Pizza und Pasta noch ein wenig durch die Fußgängerzone in der Altstadt. Diese ist ein Shopping-Paradies! Leider hatten wir keine Zeit mehr für eine ausführliche Besichtigung, denn die Koffer mussten gepackt werden.

 

Während ich diesen Text schreibe, sitze ich in einer kleinen Embraer (ca. 50 Sitze) von British Midland und hoffe, dass ich bald wieder auf diese tolle Insel fliegen werde! Bis dahin muss ich aber einiges sparen; der Urlaub war - dank der vielen Eintrittsgelder - teurer als gedacht...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

Wieder zu Hause:

Über 4000 Bilder warten darauf aussortiert zu werden. Hier findet Ihr die Fotos, die unter der Rubrik "Kurioses" oder "Typisch englisch" fallen...

Kommentare: 0