Die Donau begeistert... auch Kinder!

Es war ein Experiment in mehrfacher Hinsicht:

  • Eine Woche alleine mit meinem Sohn verreisen
  • Nach 3 Jahren wieder eine längere Zugfahrt mit meinem Sohn
  • Seine erste Flusskreuzfahrt...
  • ... auf einem Schiff, das nicht für Kinder ausgelegt ist

Doch von der ersten Minute an herrschte absolute Begeisterung! Die Zugfahrt verlief ohne besondere Ereignisse - mal abgesehen von dem Schneefall im nördlichen Bayern auf der Strecke Frankfurt-Passau. Mit Schnee hatte ich in den Osterferien überhaupt nicht mehr gerechnet! In Passau hatten wir noch genügend Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt und an der Donau entlang, wo wir schon mal andere Flusskreuzer begutachteten und den mitgebrachten Snack verspeisten. Es war zwar kühl, doch immerhin trocken und die Vorfreude stieg stetig an...

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Obwohl ich wusste, dass die "Prinzessin Katharina" ein ehemaliges Deilmann-Schiff ist mit entsprechend altbackenem Design, war ich einigermaßen geflasht von der altmodischen Ausstattung. 4 Sterne? Niemals! Die Matratzen waren dünn und kurz, Steckdosen Mangelware, die Größe,... naja. An einer Sache mangelte es jedoch nicht: Wer auch immer das Interieur für die Kabinen ausgesucht hat, hat ein Faible für Spiegel: 5 Stück auf 11qm!

Nun, Design ist bekanntlich Geschmackssache. Wir haben auch Mitreisende kennengelernt, denen es unheimlich gut gefallen hat...

 

Der Kabinensteward hatte sichtlich Spaß die Kuscheltiere meines Sohnes in die tägliche Betten-Routine mit einzubeziehen.

Viel Zeit verbrachten wir ohnehin nicht in der Kabine, uns zog es sofort auf das Sonnendeck. Mein Sohn frischte seine Schach-Kenntnisse auf und ich genoss trotz kühlem Wind von meinem Lieblingsplatz - einem Liegestuhl - das Ablegen zu beobachten.

Der nächste Tag bot Gelegenheit sich in aller Ruhe auf dem Schiff einzugewöhnen und einfach nur die vorbeiziehende Landschaft zu genießen.

Damit uns nicht langweilig wurde, hatte die Crew ein lustiges Ratespiel vorbereitet. Hättet Ihr alle Antworten gewusst?

Am nächsten Nachmittag erreichten wir Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Wir kamen etwas früher an als geplant, also spazierten wir und unsere neuen Freunde, eine Reiseberaterin aus Nürnberg mit Tochter, an der Donau entlang. Da ich die Altstadt bei meiner letzten Flusskreuzfahrt 2016 bereits besichtigt hatte - und man in der Gegenwart meines Sohnes das Wort "Altstadt" nicht in den Mund nehmen darf - hatte ich für den Abend einen Ausflug mit einem nachgebauten historischen Kleinbus auf die Burg gebucht. Der Blick über den Fluss mit dem beleuchteten Gebäude im Rücken ist wirklich schön!

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Der zweite Stopp war für mich ein Novum: Esztergom. Wir verzichteten auf eine Führung durch das Innere der berühmten Basilika und zogen die sportliche Variante der Besichtigung vor: wir liefen hoch - und einen anderen Weg herunter, der sich dank Umweg durch eine Sackgasse als etwas stressig herausstellte, denn das Schiff hielt nur etwa 2,5 Stunden in dem Ort!

Doch wir erreichten unser Schiff rechtzeitig und konnten uns die folgenden Stunden noch etwas ausruhen. Der strenge Wind verscheuchte uns von Deck, so dass wir lieber die mitgebrachten Gesellschaftsspiele in der Lounge spielten.

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Die Fischerbastei in Budapest wiederum war mir bereits bekannt und ich hatte Freude sie meinem Sohn und unseren neuen Freunden zu zeigen. Wir wählten die Variante mit dem Hop-on-Hop-off-Bus (etwas größere Elektro-Golfcarts) und erreichten dadurch auch andere Ecken der Altstadt wie zum Beispiel das Nationalmuseum. Sogar eine perfekt durchchoreografierte Wachablösung haben wir miterleben dürfen!

Die ungewohnte Sonne war zwar etwas zu viel für meinen Kopf, doch ich möchte keine Minute missen in dieser wunderschönen Stadt!

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Der zweite Tag in Budapest begann mit einer Wanderung zu Europas größter Markthalle. Zum Glück hatte ich daran gedacht den Tretroller für meinen Sohn mitzunehmen! Da er sich mit seiner neuen Freundin abwechselte, jammerte keiner der beiden über die insgesamt 7km lange Tour! Vollgepackt mit Mitbringseln wie Honig und Salami kehrten wir zum Mittagessen zurück aufs Schiff.

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Da wir Pferde mögen, haben wir an der Fahrt auf ein Pferdegestüt in die Puszta (südlich von Budapest) teilgenommen.

Ganz ehrlich: spart Euch das Geld! Es zerriss mir das Herz die in Ständern angebundenen Pferde zu sehen. Ledglich eine ältere Stute mit Fohlen durfte sich in einem Paddock frei bewegen. Angeblich sind die Pferde nur während der Besuchszeiten und nur zur Sicherheit der Touristen angebunden, doch die mangelnde Muskulatur der Tiere sprach eine andere Sprache...

Die obligatorische Reiter- und Kutschen-Vorführung rang mir einiges an Respekt für die Mitarbeiter des Gestüts ab, doch 1000 Mal lieber würde ich die Pferde auf der Weide sehen...

Die zweite für mich fremde Stadt auf dieser Reise war Komarno/Kumarno. Die Stadt ist zweigeteilt durch die Donau zwischen der Slowakei und Ungarn und hat dementsprechend zwei Namen. Auch ist es wohl die einzige Stadt, in der auf beiden Teilen beide Sprachen gesprochen werden und sich eine ungarischsprachige Universität auf slowakischem Grund befindet.

Komarno befindet sich touristisch gesehen im Aufschwung und zeigte sich in aufgeräumt und sauberem Gewand - zumindest in der Altstadt. Auf unserer Rundfahrt mit dem Bimmelbähnchen fanden wir auch Zeugnisse von dem durchweg niedigen Lohnniveau des Landes. Hier gibt es noch einiges zu renovieren...

 

Zwei Architekten hatten vor einigen Jahren damit angefangen und den Europaplatz gestaltet: jedes der umliegenden Häuser soll ein Land oder eine Region Europas wiederspiegeln. Problem: die meisten Wohnungen und Läden stehen leer, da die Architekten irgendwann spurlos verschwunden sind und die Stadt nicht so ohne weiteres die Vermarktung des Viertels selbst in die Hand nehmen kann oder darf.

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Als die Fahrt auf dem Schiff weiterging, war das Wetter so traumhaft schön, dass wir noch einige Stunden an Deck verbrachten und so auch mal die Durchfahrt einer Schleuse hautnah miterlebten.

 

Der heutige Abend stand kulinarisch unter dem Motto "Piraten", was die Crew ideenreich umsetzte.

Den Abschluss eines perfekten Tages bot dieser Sonnenuntergang...

Auf ins dritte Land unserer Tour: Österreich mit seiner Hauptstadt Wien. Die Stadt begeistert mich immer wieder mit seiner großartigen historischen Architektur. Da sich mein Sohn für so etwas leider nicht begeistern lässt, haben wir zunächst das "Haus des Meeres" (und Affen) und danach den "Prater" besucht.

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Etwas Wehmut war schon dabei, als wir schließlich Melk als den letzten Punkt unserer Reise erreichten. Ein Spaziergang durch die Gassen des hübschen Ortes konnte die Kinder nicht begeistern, also liefen (wir Erwachsenen) bzw. fuhren (die Kinder mit dem Roller) wir einfach in strahlendem Sonnenschein an der Donau entlang. Auch schön... Das Stift Melk kannte ich ohnehin schon.

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Die letzte Nacht an Bord war schrecklich kurz! Wegen eines Maschinenschadens konnten wir nicht bis Passau, sondern nur bis Linz fahren und wurden mit dem Bus im Morgengrauen bis zum Bahnhof transferiert. Beinahe hätten wir unseren Tretroller an Bord vergessen, doch zum Glück hat unsere Freundin ihn entdeckt und dem zweiten Bus mitgegeben.

 

Mein Fazit:

  • Das nächste Mal lieber ein Schiff mit Büffet, denn der Restaurantchef war selbst nach 6 Tagen noch überrascht, dass wieder nichts für die Kinder auf der exquisiten Karte war... Sie haben fast täglich Nudeln mit Tomatensoße oder Schnitzel oder Cordon Bleu gegessen. Es waren gut 10 Kinder an Bord - warum hatte sich niemand darauf eingestellt?
  • Eigene Spiele mitnehmen! Ein ganzer Rucksack ist ein Muss, auch wenn es auf dem Schiff eventuell ein paar hat. Außerdem braucht das Kind Beschäftigung auf der Zugfahrt. Hierfür empfiehlt sich eine Sitzplatzreservierung mit Tisch.
  • Auf manchen Strecken bietet die Bahn in einem Waggon Kinderbetreuung an. Hier wird gebastelt, gespielt, gemalt und vorgelesen. Ein, zwei Stündchen Entspannung für die Eltern!
  • Der Tretroller war Gold wert! Mit Kindern, die für den Buggy zu groß und zum Laufen zu jung sind, einfach perfekt!
  • Die Fremdenverkehrscenter der Städte zeigen auf ihren Webseiten verschiedene Ausflugsmöglichkeiten für Familien. Hop-on-Hop-off-Busse oder ein Tagesticket für den ÖPNV kann ich sehr empfehlen.
  • Alte Schiffe: weder designmäßig noch umwelttechnisch für mich eine Option. Gerne wieder auf einem modernen, vielleicht dann mit A-ROSA, denn diese bieten in den Ferien Kinderbetreuung an.

Ach ja, und wer sich fragt warum mein Mann nicht mit von der Partie war: er wollte nicht!!!

"Selbst schuld," sagt da unser Sohn. Und plant schon die nächste Reise...