"Mama, gell, es gibt immer gleich viel Menschen auf der Welt..."

Mit dieser Überlegung überraschte mein Sohn mich vorhin beim Mittagessen. "Jeden Tag sterben welche und jeden Tag werden wieder welche geboren."

Tja, schön wäre es, wenn er Recht hätte. So habe ich ihm jedoch erklärt, dass - Dank verbesserter Medizintechnik, Hygiene und sicherer Verkehrsmittel - immer weniger Menschen sterben und somit die Erde immer voller wird. Er überraschte mich mit klugen Zwischenfragen und verstand auch den Umstand, dass man sich um Land, Essen und vor allem Wasser streitet. Auf der Landkarte könnte er sogar nun ein paar Krisenherde der Welt benennen. Ganz eindeutig der Sohn einer Geografin... ;-)

 

Schön, dass sich Kinder auch um solche Dinge Gedanken machen. Unsere Aufgabe ist es die Welt kindgerecht - und ohne übermäßig Angst zu machen - zu erklären. Unser Sohn wächst ohne Fernseher auf. Für diesen Umstand habe ich schon einige ungläubige - und durchweg positive - Bemerkungen geerntet. Er kennt die "Sendung mit der Maus"-App, außerdem darf er unter Aufsicht Videos auf Youtube anschauen. Derzeit sind die Freizeitparks, die wir in diesem Monat besucht haben, seine Favoriten.

Da die Nachrichten im Radio zu 90% aus Schreckensmeldungen bestehen, schalten wir es um diese Zeit aus oder wechseln den Sender. Sollten wir es vergessen, erinnert uns der Kleine selbst daran, weil er so etwas nicht hören möchte.

Nein, er lebt ganz und gar nicht in einer rosaroten Welt, wie seine Überlegungen beim heutigen Mittagessen beweisen. Doch er darf seine Kindheit soweit es geht ohne Alpträume genießen...

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