Zwei Wochen Urlaub in Florida sind rum. Und ich bin froh wieder zu Hause zu sein! Das kommt bei mir selten vor; eher heule ich auf dem Rückflug, weil ich nicht heim möchte.
Doch schon nach wenigen Tagen im Sunshine State ging mir der "American Way of Life" tierisch auf die Nerven. Da ist morgens die Bedienung im Diner in Orlando, die mit einem Lächeln von einem Ohr zum anderen uns das Frühstück serviert, jedoch erreicht das Lächeln nicht ihre Augen. Sie muss um jeden Preis lächeln, um mehr Trinkgeld zu bekommen, denn das ist ihr Hauptverdienst. Die Amis sind ständig von diesem falschen Lächeln umgeben, ob ihnen überhaupt noch ein echtes auffällt?
Da gefiel mir der Aufdruck auf dem T-Shirt der Bedienung in Clearwater Beach besser: "Service depends on my mood and your attitude."
Wenn ich noch einmal in die USA reise, dann wegen der Landschaften, keineswegs wegen der Städte, denn diese sind mehr oder weniger austauschbar. Klar gibt es ein paar Ausnahmen wie z. B. San Francisco, wo ich jederzeit wieder hinfliegen würde. Doch abwechslungsreiche Landschaften sind in Florida schwer zu finden. Die höchste Erhebung in der ganzen Südhälfte: 90 Meter! Ansonsten ist alles topfeben. Und da die Häuser selten über die Bäume herausragen, fuhren wir stundenlang durch grün, grün und wieder grün. Ab und zu war ein Kanal zu überqueren und von der Brücke aus erhaschten wir einen Blick über das weite Land: langweilig.
Nein, ich will nicht alles verteufeln; ich bin froh einmal da gewesen zu sein. Hm, das war ich beim Ballermann auch ;-) Und da möchte ich freiwillig auch nicht noch mal hin...
Wir haben das beste aus den zwei Wochen herausgeholt, alle Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele abgeklappert, die uns interessiert haben. Den ausführlichen Bericht mit vielen Bildern werde ich in den nächsten Wochen online stellen.
Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter: ausgerechnet an den zwei Tagen, für die wir uns nichts als Strand und baden vorgenommen hatten, wehte ein kühler Nordwind. Dementsprechend war ich in der gesamten Zeit kein einziges Mal im Meer und nur zwei Mal im Pool. Dafür habe ich ein Dutzend Bücher durchgelesen...
Für wen ich Florida als Urlaubsziel empfehlen werde?
- Strandläufer und Badenixen (immer schön mit den Füßen nach vorne schieben, um eventuell unter dem Sand versteckte Stachelrochen aufzuscheuchen)
- Freizeitpark-Fans (wem 100 USD pro Eintritt nicht zu viel sind, aber es gibt deutlich günstigere Kombi-Tickets)
- Überwinternde Rentner, denen die 10 Stunden Flug nicht zu lange und die Kanaren "zu deutsch" sind.
Kommentar schreiben